

Mozart "Gran Partita"
Boulez Ensemble & Zubin Mehta
Musik / Konzert Ensemble & Orchester 0Wolfgang Amadeus Mozart
Serenade Nr. 10 KV 361 "Gran Partita"
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Nicht nur in der Musikgeschichte, sondern mehr noch im Konzertsaal steht die sogenannte Harmoniemusik im Schatten der Symphonie, des Streichquartetts oder der Sonate. Dabei war sie in den beiden letzten Dekaden des 18. Jahrhunderts (und noch darüber hinaus) ein wesentlicher Bestandteil des höfischen wie auch des öffentlichen bürgerlichen Musiklebens. Gewöhnlich handelt es sich bei einer solchen Harmoniemusik um ein mit je zwei Klarinetten (alternativ Oboen), Hörnern und Fagotten besetztes Ensemble. Es konnte bei gleichzeitigem Einsatz von Oboen und Klarinetten aber auch zum Oktett erweitert werden, nur selten kamen eine oder zwei Flöten hinzu, später zur Verstärkung ein Kontrafagott, oftmals auch ein Kontrabass. Ihrer Funktion nach diente diese Harmoniemusik als Ensemble wie auch aufgrund ihres Repertoires vor allem der musikalischen Zerstreuung – im Rahmen von Tafelmusiken der Aristokratie oder bei Freiluft-Unterhaltungen für alle Stände. Dafür waren innerhalb von nur zwei Generationen eine Fülle von Partiten, Serenaden, Divertimenti, Kassationen und Finalmusiken entstanden. Hinzu kommen noch zahlreiche Bearbeitungen, vor allem aus dem Bereich der Oper und des Singspiels.
Ein Werk wie Mozarts „Gran Partita“ bildet mit Blick auf die Besetzung wie auch im Umfang eine Ausnahme. Obwohl es sich bei der Partitur um eine Serenade handelt, wird der postum auf Mozarts unbezeichnetes Autograph notierte Beiname dem außerordentlichen Anspruch der Komposition weitaus gerechter. Die Besetzung (13 Instrumente, darunter zwei Bassetthörner und vier Hörner) sprengt ebenso den üblichen Rahmen wie auch die Anlage in sieben Sätzen, verbunden mit einer umfassenden zyklischen Disposition und einem ungewöhnlichen Aufführungsort: Denn Mozart schrieb das Werk offenbar für ein öffentliches Konzert, das der Wiener Klarinettist Anton Stadler veranstaltete; für ihr entstand später auch das Klarinettenkonzert. Im Wienerblättchen vom 23. März 1784 findet sich dazu eine knappe Ankündigung abgedruckt: „Heut wird Herr Stadler der ältere in wirklichen Diensten Sr. Majestät des Kaisers, im k. k. National-Hoftheater eine musikalische Akademie zu seinem Vortheil geben, wobey unter anderen gut gewählten Stücken eine große blasende Musik von ganz besonderer Art von der Composition des Hrn. Mozart gegeben wird.“ Ein gewisser Johann Friedrich Schink war damals Augen- wie Ohrenzeuge und hielt seine Eindrücke von diesem Abend in seinen Aufzeichnungen für die Nachwelt fest: „Hab’ auch heut eine Musik gehört mit Blasinstrumenten von Herrn Mozart, in vier Säzzen – herrlich und hehr! Sie bestand aus dreizehn Instrumenten, als vier Corni, zwei Oboi, zwei Fagotti, zwei Clarinetti, zwei Basset-Corni, ein Contre-Violon, und saß bei jedem Instrument ein Meister – o es tat eine Wirkung – herrlich und groß, treflich und her!“
Welche der sieben Sätze an diesem Abend gespielt wurden, lässt sich nicht mehr ermitteln; vermutlich hatte man mit Rücksicht auf die zeitliche Ausdehnung des Werkes eine Auswahl getroffen. Dass Mozart aber seine Komposition von Anfang an auf sieben Sätze angelegt hatte, zeigt die symmetrische Anordnung der jeweils zugrunde liegenden Tonarten: B–B–Es / B / Es–B–B. Ferner steht das Trio I des vierten Satzes in der schon damals ungebräuchlichen Tonart b-moll; dieser Teil stellt denn auch die wirkliche Spiegelachse der gesamten Komposition dar. Geradezu symphonisches Format besitzt der Kopfsatz, der zunächst mit einer für die Bläserserenade absolut ungewöhnlichen langsamen Einleitung anhebt und in ein bemerkenswert rasches Molto allegro übergeht. Die Geschlossenheit des Verlaufs geht dabei auf die beiden einander sehr ähnlichen, auf demselben Material basierenden Themen zurück. Mozart denkt in diesem Werk aber nicht nur in Formen und Motiven, sondern differenziert die Musik auch durch Instrumentation und Klangfarben: So erfolgt die zweimalige Präsentation des Hauptthemas in den Klarinetten, die des Seitengedankens jedoch in den Bassetthörnern und Oboen. Darüber hinaus wird mehrfach der Kontrast zwischen quasi sprechendem Solo und mächtigem Tutti ausgespielt. Nach dem ersten Menuett folgt mit dem Adagio ein Satz, der wie eine kontemplative Opernszene mit drei Protagonisten angelegt ist: Über einem ruhig pulsierenden Klangteppich entfalten Oboe, Klarinette und Bassetthorn weit ausschwingende sangliche Linien. Die dem zweiten Menuett folgende Romanze fasziniert zum einen durch den dichten Bläsersatz in den Rahmenteilen, zum anderen durch den im Tempo beschleunigten, nach c-moll gewendeten und chromatisch durchsetzten Mittelteil. Im vorletzten Satz (Tema con Variazioni) treten bis auf die Hörner alle Instrumente nacheinander solistisch hervor und reichern damit die figurativen Veränderungen des Themas auch von klanglicher Seite her an; der Satz begegnet bereits im Flötenquartett C-Dur KV 285b und strebt schon dort hörbar nach einer größeren Besetzung. Als Finale steht am Ende ein spritziger Kehraus, der aber auch kunstvoll in dunkle Moll-Tonarten ausweicht.
—Michael Kube
Dieser Text erschien erstmals im Programmheft des Pierre Boulez Saals zum Konzert des Boulez Ensembles und Zubin Mehta am 7. Juli 2022.
Wolfgang Amadeus Mozart
Serenade No. 10 in B flat major, K. 361 "Gran Partita"
Gregor Witt, Oboe
Fabian Schäfer, Oboe
Matthias Glander, Clarinet
Miri Saadon, Clarinet
Jussef Eisa, Basset horn
Ingo Reuter, Bassoon
Zeynep Koyluglu, Bassoon
Ben Goldscheider, Horn
Sebastian Posch, Horn
Ignacio Garcia, Horn
Thomas Jordans, Horn
Christoph Anacker, Double bass
Camera
Katharina Diessner
Florian Geyer
Anna Motzel
Johanna Piechotta
Musical Adviser
Sadra Fayyaz
Data Manager
Daniel Goede
Colour Grading
Stéphane Andrivot
TELDEX STUDIO BERLIN
Audio Producers
Friedemann Engelbrecht
Benedikt Schröder
HELIOX FILMS
Production Manager
Gaëlle Hoba
Production Assistant
Axelle Ragu
Executive Producer
Pierre-François Decouflé
UNITEL
Post-Production Manager
Roger Voß
Production Manager
Franziska Limmer
Producer
Magdalena Herbst