Konzeption und Bau des Pierre Boulez Saals wurden nicht nur durch künstlerische und humanitäre Ideale vorangetrieben, sie waren und sind auch von einer besonderen Freundschaft und gemeinsamen Zielen geprägt. Die Impulse, die Daniel Barenboim zur Form des Raumes gegeben hat, wurden von Frank Gehry in kongenialer Weise aufgenommen. Gehrys erste, fast intuitive Skizze eines ovalen Saals hinterließ einen starken Eindruck bei Barenboim, der den Architekten ermutigte, diesen ursprünglichen kreativen Ansatz weiterzuverfolgen und einen ganz und gar unkonventionellen Konzertsaal zu schaffen. Zunächst skeptisch, setzte Gehry das Konzept dann auf großartige Weise um. Rückblickend stellt er fest: „Künstler erkennen manchmal etwas in anderen Künstlern auf eine Art und Weise, die wir nicht wirklich verstehen.”

Freundschaft und Innovation

EIN SAAL FÜR BERLIN UND DIE WELT

Der renommierte Akustiker Yasuhisa Toyota – der mit Gehry bereits die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles baute und auch für die Hamburger Elbphilharmonie verantwortlich ist – entwickelte das einmalige Klangprofil des Saals. In enger Zusammenarbeit mit Gehry entstand so in der historischen Mitte Berlins einer der außergewöhnlichsten Konzertsäle der Welt. In einer großzügigen Geste machten beide ihre Arbeit dem Saal zum Geschenk und verzichteten auf ein Honorar. Das historische Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, wurde mit modernstem und innovativem Interieur ausgestattet. Auf etwa 6.500 Quadratmetern beherbergt es neben dem Pierre Boulez Saal auch die Barenboim-Said Akademie mit mehr als 20 Proben- und Seminarräumen, einem Auditorium und einer Bibliothek.

der bauprozess