Pierre Boulez, 1925 im französischen Montbrison etwa 50 km westlich vom Lyon geboren, war einer der großen geistigen Universalisten der Musikgeschichte. Als Komponist, Dirigent, Wissenschaftler und Kulturbotschafter hat er viele Disziplinen nachhaltig beeinflusst, und sein Nachwirken ist auch seit seinem Tod im Januar 2016 noch deutlich zu spüren. Der nach ihm benannte Konzertsaal ist nicht nur Hommage an Boulez’ lebenslanges Engagement für Neugier und Bildung, sondern auch sichtbares Vermächtnis seiner langjährigen persönlichen und künstlerischen Freundschaft mit Daniel Barenboim.

KOMMUNIKATION UND NEUGIER

Musik ist ein unverzichtbares Mittel der Kommunikation. Für Pierre Boulez war diese Erkenntnis eine der Grundlagen seines künstlerischen Wirkens, und in einer mehr als 70 Jahre umfassenden Laufbahn ist er diesem Verständnis stets treu geblieben. Das Streben nach Klarheit, Genauigkeit und Kreativität war unmittelbarer Bestandteil seiner Persönlichkeit. „Ein Komponist sollte immer weit vorausschauen, das Neue suchen. Er sollte ein Vordenker sein“, betonte Boulez. Sein Leben und Schaffen waren von dem Ideal durchdrungen, der Musik neue Ausdrucksformen zu erschließen und stets Neugier zu empfinden. Ebenso war es seine Überzeugung, dass die intensive Beschäftigung mit Musik ein erfüllteres Hören zur Folge hat. Uns bleibt die Hoffnung, dass sein Geist in diesem neuen Konzertsaal im kulturellen Zentrum Berlins weiterlebt und dass zukünftige Generationen hier zu Neugier und musikalischer Entdeckungsfreude inspiriert werden.