Oud
Violine
Violoncello
Kontrabass
Poet
Die „Königin der Instrumente“ – was in der europäischen Musik sprichwörtlich die Orgel ist, ist in der Musik der arabischen Welt unbestritten die Oud. Wie wenige andere Künstler:innen hat sich Naseer Shamma, Kurator der Arabic Music Days, um sein Instrument verdient gemacht. Als virtuoser Interpret, Pädagoge und kultureller Botschafter hat er nicht nur den Bekanntheitsgrad der arabischen Kurzhalslaute auf der ganzen Welt erheblich vergrößert, sondern auch das Instrument selbst mit verschiedenen neuartigen Bauweisen weiterentwickelt. Die von ihm in mehreren Städten der arabischen Welt ins Leben gerufenen „Oud-Häuser“ sind heute wichtige Ausbildungsstätten für die nächste Generation von Musiker:innen.
Zu den Arabic Music Days 2023 hat Shamma befreundete Oud-Virtuos:innen und Ensembles eingeladen, die aus Studierenden und Lehrenden der Oud-Häuser u.a. in Kairo und Abu Dhabi bestehen. Daneben erweitert ein umfangreiches Begleitprogramm vor Ort und online den Blick auf die zeitgenössische arabische Kultur um Perspektiven aus Film, Literatur und bildender Kunst.
Supported by the Abu Dhabi Festival
Keine Sorge: nach den Arabic Music Days sind Sie Oud-Expert:in. Die Oud, eine Kurzhalslaute, spielt seit Jahrhunderten eine zentrale Rolle im Musikleben der arabischen Welt und weit darüber hinaus. Sie gab den Anstoß zur Entwicklung einer Fülle verschiedener Musikstile, von denen viele während des Festivals zu hören sind, und ist der Vorläufer zahlreicher anderer Saiteninstrumente wie der europäischen Laute. Auch im Jazz und der Popmusik hat sie ihren Platz gefunden, wie z.B. in Led Zeppelins Song Kashmir. Bei den Arabic Music Days erleben Sie die Oud in all ihren Facetten, gespielt von einigen der besten Virtuos:innen der Welt, darunter auch Festivalkurator Naseer Shamma.
Vertiefen Sie Ihr Wissen über die von Naseer Shamma ins Leben gerufenen Oud-Häuser, an denen nicht nur die nächste Generation von Oud-Spieler:innen ausgebildet, sondern auch das Instrument selbst ständig weiterentwickelt wird. In Videodokumentationen stellen wir Studierende und Absolvent:innen der Oud-Häuser in Kairo und Abu Dhabi vor, von denen viele live im Pierre Boulez Saal zu hören sein werden. Während des Festivals geben Oud-Bauer vor Ort Einblicke in die Entstehung und Herstellung des Instruments.
Dann sollten Sie sich die einzigartige Atmosphäre im Pierre Boulez Saal während der Arabic Music Days nicht entgehen lassen. Fesselnde musikalische Auftritte sorgen in Kombination mit dem intimen Rahmen des Saals für mitreißende Erlebnisse, die niemanden lange auf den Stühlen halten.
Die Arabic Music Days bieten ein Panorama arabischer Kultur(en): Im Rahmen der Konzerte lesen die Dichterinnen Fowziyah AbuKhalid (Saudi-Arabien) und Lorca Sbeity (Libanon) aus ihren Werken, und eine Ausstellung vor Ort präsentiert Skulpturen der emiratischen Künstlerin Azza Al Qubaisi. Der Spielfilm Hanging Gardens von Ahmed Yassin Al Daradji aus dem Jahr 2022 ist exklusiv für Festivalgäste zum Online-Streaming verfügbar. Und last but not least bietet unser Catering-Partner Casalot wie immer köstliche Gerichte der arabischen Küche an.
Nein? Dann sollten Sie das Abschlusskonzert der Arabic Music Days am 17. September nicht verpassen, in dem Naseer Shamma zusammen mit seinen ehemaligen Schüler:innen und Freund:innen selbst auf der Bühne steht.
Ahmad Shamma
Der irakische Oud-Spieler Ahmad Shamma erhielt seine Ausbildung am College of Fine Arts der Universität Bagdad und später bei Naseer Shamma am Oud-Haus in Kairo, wo er sein Studium 2007 mit Auszeichnung abschloss. Anschließend unterrichtete er selbst an den Oud-Häusern in Kairo und Abu Dhabi, bevor er 2013 an die Abu Dhabi-Dependance der Sorbonne-Universität wechselte. Er ist in zahlreichen Zentren der arabischsprachigen Welt und darüber hinaus aufgetren. 2014 veröffentlichte er sein Debütalbum Arabian Springs. Neben seiner Bühnenkarriere ist er auch als Komponist für andere Künstler:innen sowie für Film und Fernsehen tätig.
Zied Zouari
Zied Zouari erhielt seine musikalische Ausbildung in Tunesien und lebt seit 2006 in Paris. Dort trat er mit Künstler:innen aus verschiedensten musikalischen Traditionen auf, darunter Sylvain Luc, Daniel Mille, Bojan Z, Manu Théron und Emel Mathlouthi. Gleichermaßen zuhause in der arabischen Musik wie im Jazz, in elektronischer Musik und Rock, gab er Konzerte beim Festival de Carthage, am Institut du monde arabe, im Théâtre des Champs-Élysées und im Zénith. 2016 übernahm er die musikalische Leitung der ersten arabischsprachigen Oper, Moneim Adwans Kalîla wa Dimna, die beim Festival d’Aix-en-Provence uraufgeführt wurde.
Yassir Bousselam
Yassir Bousselam studierte Violoncello in seinem Heimatland Marokko sowie in Paris, Brüssel und Mons. Er war Mitglied des Moroccan Philharmonic Orchestra, der Chapelle Musicale de Tournai, des Brussels Philharmonic und des Marokkanischen Rundfunkorchesters und gibt Meisterkurse im In- und Ausland. Neben seiner künstlerischen Laufbahn forscht er als promovierter Musikethnologe zur marokkanisch-andalusischen Musiktradition.
Leïla Soldevila
Leïla Soldevila studierte klassischen und Jazz-Kontrabass in Lyon, Den Haag und Paris und arbeitet als Musikerin, Komponistin und Arrangeurin in einer Vielzahl musikalischer Kontexte von Jazz und improvisierter Musik über traditionelle Musik aus verschiedenen Kulturen und Popmusik bis zu französischem Chanson und westlicher klassischer Musik. Sie gab mit verschiedenen Ensembles und Gruppen Konzerte in ganz Frankreich sowie u.a. in Kanada, Indien, Südkorea, den Vereinigten Arabischen Emiraten, im Iran und in Marokko.
Lorca Sbeity
Lorca Sbeity arbeitet als Schriftstellerin und Journalistin. Sie veröffentlichte Lyrik, Kinderbücher sowie Artikel zu politischen und kulturellen Themen. Zu ihren Gedichtbänden zählen You Are Mine Now, You Are Free (2004), Nothing but Insomnia (2014) sowie zuletzt This Is All Before You. Ihr Kinderbuch Two Homes Instead of One wurde 2017 bei den Etisalat Awards in Rahmen des Sharjah Book Fair als bestes Kinderbuch ausgezeichnet.