Regisseurin
Aktivistin
Moderation
Violine
Der Dokumentarfilm Seven Winters in Tehran erzählt die Geschichte von Reyhaneh Jabbari, die im Jahr 2007 verhaftet und des Mordes beschuldigt wurde. Obgleich zahlreiche Beweise zeigten, dass die 19-jährige Frau in Notwehr gegen einen Mann gehandelt hatte, der sie bedroht und zu vergewaltigen versucht hatte, wurde sie vom Gericht zum Tode verurteilt. Anhand von privaten und heimlich aufgenommenen Videos, die von Reyhanehs Familienmitgliedern zur Verfügung gestellt wurden, sowie deren Erinnerungen, von Briefen aus dem Gefängnis und von anderen Quellen zeichnet Seven Winters in Tehran den Prozess, die Gefangenschaft und das Schicksal dieser Frau nach, die zu einer Symbolfigur des Widerstands wurde. Ihr Kampf für Würde, Wahrheit und Gerechtigkeit wirkt bis heute nach und hat viele Menschen zu ähnlichem Einsatz inspiriert.
Steffi Niederzoll studierte audiovisuelle mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Ihre Kurzfilme waren auf zahlreichen internationalen Festivals zu sehen, darunter auch die Berlinale. Sie gibt Meisterkurse in Filmregie und erhielt ein Stipendium von der türkischen Tarabya Cultural Academy. Ihre interdisziplinären künstlerischen Arbeiten wurden u.a. im Rahmen des Brechtfestivals Augsburg, in der Kunsthalle Baden-Baden und im Museum für zeitgenössische Kunst in Roskilde und Vejle (Dänemark) gezeigt. Gemeinsam mit Shole Pakravan schrieb sie das 2023 erschienene Buch How to Become a Butterfly über Reyhaneh Jabbari. Seven Winters in Tehran ist ihre erster Dokumentar-Langfilm.
Shole Pakravan stammt aus Kermanshah im Iran und studierte Puppentheater an der Kunstuniversität in Teheran. Nach ihrer Heirat mit Fereydoon Jabbari wurde 1987 die erste ihrer drei Töchter, Reyhaneh, geboren. Fast drei Jahrzehnte lang war sie als Puppenspielerin auf vielen Bühnen im Iran zu erleben, außerdem leitete sie ein Kulturzentrum. Nach der Verhaftung und Verurteilung ihrer Tochter setzte sie sich gegen ihre Hinrichtung ein und sorgte damit 2014 weltweit für Aufsehen und Entrüstung. Reyhanehs Schicksal machte Shole Pakravan zu einer bedeutenden Kämpferin für Menschenrechte und Aktivistin gegen die Todesstrafe im Iran. Sie verließ das Land 2017 und lebt heute mit ihren beiden anderen Töchtern in Berlin.
In englischer Sprache
Mit einem musikalischen Beitrag von Yume Zamponi (Violine), Studentin an der Barenboim-Said Akademie