
Im November 2019 gab Charles Lloyd sein begeistert aufgenommenes Debüt im Pierre Boulez Saal, doch zwei weitere für die Saison 2020/21 geplante Konzerte mussten pandemiebedingt abgesagt werden. Nun kehrt der legendäre Jazzmusiker für mehrere Tage nach Berlin zurück. Eröffnet wird das Mini-Festival mit der Leinwand-Premiere von Love Longing Loss. In dem vom Pierre Boulez Saal in Auftrag gegebenen Filmportrait, das erstmals im Mai 2021 als Online-Stream veröffentlicht wurde, dokumentiert Lloyds Ehefrau, die Malerin und Videokünstlern Dorothy Darr, die gemeinsame Zeit der Isolation im Haus des Paares im kalifornischen Santa Barbara. Neben einer Reihe von musikalischen Solodarbietungen bietet der Film einen intimen Einblick in Charles Lloyds Schaffensprozess.
Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Publikumsgespräch mit Charles Lloyd und Dorothy Darr statt.
In englischer Sprache

Dorothy Darr ist Malerin und bildende Künstlerin, deren Werke weltweit zu sehen waren und Teil von internationalen Privatsammlungen sind. Im Alter von fünf Jahren verbrachte sie einige Zeit in Mexico, was ihre Farbpalette entscheidend prägte. Ein Besuch als Jugendliche in Le Corbusiers Chappelle de Notre Dame du Haut hatte großen Einfluss auf ihre Beziehung zur Architektur und ihr Verständnis von Licht und Raum. Zudem spielte Musik zeitlebens für sie eine zentrale Rolle. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und veröffentlichte Werke in Zeitschriften in den USA, Japan, Frankreich und Deutschland. Gemeinsam mit ihrem Mann Charles Lloyd co-produzierte sie dessen letzte 16 Aufnahmen, außerdem gestaltete sie die Cover für sämtliche seiner bei ECM und Blue Note erschienenen Alben. Sie hat fünf Dokumentarfilme über Lloyd gedreht: Memphis Is in Egypt (1996), Home (2004), Ben Ingram vs. the State of Mississippi (2009), Charles Lloyd: Arrows into Infinity (2013) und Love Longing Loss: At Home with Charles Lloyd During a Year of the Plague (2021).


