
Vocals, Oud
Trompete, Elektronik
Kontrabass, Vocals
Violoncello
Die Komponistin und Sängerin Kamilya Jubran zählt zu den führenden Persönlichkeiten der experimentellen arabischen Musikszene. Im Pierre Boulez Saal zeigt sich die Musikerin, die in Palästina geboren wurde und seit 2002 in Europa lebt, von zwei unterschiedlichen Seiten: Zusammen mit ihrem langjährigen künstlerischen Partner, dem Schweizer Trompeter und Klangkünstler Werner Hasler, präsentiert sie Extend WA, einen improvisierten musikalischen Dialog, der aus ihrem gemeinsamen Album WA (Arabisch „und“) hervorgegangen ist. Die Cellistin Soizic Lebrat und die Bassistin Charlotte Testu erweitern das Duo im zweiten Teil des Abends zum Quartett für die Uraufführung des neuen Werks Bast.
„‚Bast‘ steht im Arabischen für Wachstum oder Offenbarung. Es ist außerdem ein Symbol für Freude. Ich lade Sie ganz herzlich ein, Werner Hasler, Soizic Lebrat, Charlotte Testu und mich durch diesen Abend zu begleiten. Möge dieser Moment von ‚bast‘ ein Moment der Einheit zwischen uns – Musiker:innen und Publikum – sein und ein Moment, in dem eine bisher unbekannte Geschichte sich entfaltet, während wir sie erzählen.“
Kamilya Jubran
Kamilya Jubran wuchs in Al Rameh auf, einem palästinensischen Dorf im Norden Israels. Über ihre musikbegeisterten Eltern und insbesondere ihren Vater, den Musiklehrer und Instrumentenbauer Elias Jubran, kam sie schon früh mit klassischer arabischer Musik in Kontakt. Mit 18 zog sie nach Jerusalem, um an der Hebrew University zu studieren. Parallel etablierte sie sich als Musikerin und wurde Mitglied des in Ost-Jerusalem beheimateten Ensembles Sabreen. Gemeinsam mit der Gruppe nahm sie vier Alben auf und gab Konzerte in zahlreichen Städten im In- und Ausland. 2002 zog sie nach Europa, zunächst in die Schweiz und dann nach Paris, wo sie bis heute lebt, und orientierte sich künstlerisch neu. Heute zählt Kamilya Jubran zu den wichtigsten Stimmen der experimentellen arabischen Musikszene. 2014 rief sie die gemeinnützige Organisation Zamkana ins Leben, die innovative künstlerische Projekte unterstützt und sich für die Meinungs- und Kunstfreiheit in einer säkularen Gesellschaft einsetzt.
Werner Hasler lebt und arbeitet als Trompeter und Elektronikmusiker in Bern und Paris. Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Kamilya Jubran realisierte er die Serie OUT, ein hybrides Format zwischen Ausstellung, Installation und Live-Performance für Violoncello, Live-Sampling und Live-Elektronik.
Charlotte Testu studierte Kontrabass bei Jean-Paul Céléa in Paris und Bernard Cazauran in Lyon sowie Improvisation bei Alain Savouret und Alexandros Markeas. Außerdem vertiefte sie ihre Ausbildung auf historischen Kontrabässen und Violone bei Richard Myron. Sie widmet sich der Musik des Barock ebenso wie zeitgenössischer und improvisierter Musik und arbeitet regelmäßig mit Komponist:innen und Musiker:innen wie Sylvain Kassap, Jacques Rebotier, Sébastien Béranger und François Rossé zusammen. Sie ist Mitglied des Ensembles C Barré in Marseille und tritt regelmäßig mit Les Siècles und dem Insula Orchestra auf. Seit 2016 unterrichtet sie am Konservatorium in Cergy-Pontoise.
Die klassisch ausgebildete Cellistin und promovierte Musikwissenschaftlerin Soizic Lebrat arbeitet als Interpretin, Improvisatorin und Komponistin in verschiedenen Kontexten. Sie realisiert regelmäßig Arbeiten im Bereich experimenteller künstlerischer Forschung, darunter zuletzt Solo Suite (2018), IN(ec)OUT (2019), Bach to 3D (2023) und Tu Vois Je T’Écoute (2025), elektroakustische Werke und Installationen sowie Kompositionen für Tanz, Radio, Film und Theater. Zu ihren aktuellen Projekten zählen ein Duo mit Yukiko Nakamura, ein Trio mit Isabelle Duthoit und Yuko Oshima, das Quatuor Brac mit Tiziana Bertoncini, Benoît Cancoin und Vincent Royer sowie das Quatuor LGBS mit Marie Schwab, Patricia Bosshard und Anouck Genthon. Außerdem tritt sie regelmäßig mit größeren Ensembles wie Grand Fou Band, Système Friche II und Grand8 auf.


