Marie Seidler Mezzosopran
Wolfram Rieger Klavier
Lieder von Modest Mussorgsky, Gustav Mahler, Francis Poulenc, Henri Duparc, Maurice Ravel, Charles Ives, Samuel Barber, Ethel Smyth, Lori Laitman, Hanns Eisler, Kurt Weill und Barbara
Modest Mussorgsky (1839–1881)
Der Feldherr (Golenischtschew-Kutusow)
aus Lieder und Tänze des Todes (1877)
Gustav Mahler (1860–1911)
Wo die schönen Trompeten blasen
Nicht wiedersehen
Das irdische Leben
Urlicht
aus Des Knaben Wunderhorn
Francis Poulenc (1899–1963)
Priez pour paix (d’Orléans)
Bleuet (Apollinaire)
Henri Duparc (1848–1933)
Au pays où se fait la guerre (Gautier)
Maurice Ravel (1875–1937)
Trois beaux oiseaux du paradis (Ravel)
aus Trois Chansons (1914–15)
Pause
Charles Ives (1874–1954)
Tom Sails Away (Ives)
In Flanders Fields (McCrae)
Samuel Barber (1910–1981)
I Hear an Army (Joyce)
Ethel Smyth (1858–1944)
The Clown (Baring)
Lori Laitman (*1955)
She Died (Dickinson)
Hanns Eisler (1898–1962)
Kriegslied eines Kindes
Ändere die Welt, sie braucht es (Brecht)
Der Graben (Tucholsky)
Kurt Weill (1900–1950)
Barbara-Song (Brecht)
aus Dreigroschenoper (1928)
Surabaya-Johnny (Brecht)
aus Happy End (1929)
Barbara (Monique Andrée Serf) (1930–1997)
Göttingen
Rik Wouters, Albtraum – Krieg (1915)
Mit Modest Mussorgskys Der Feldherr, einem der düstersten Kriegslieder der Musikgeschichte, eröffnen Marie Seidler und Wolfram Rieger ihr Programm – eine Thematik, mit der sich die Mezzosopranistin schon seit vielen Jahren gedanklich beschäftigt. Angesichts der aktuellen Kriege und Krisen hat sie sich nun entschieden, ihre Reise auf die Schlachtfelder dieser Welt, aber auch in die Köpfe und Emotionen von Soldaten, Daheimgeblieben, Verwitweten, Verwaisten, Geopferten und Betrogenen dem Publikum vorzustellen.
Essay von Anne do Paço
Lieder von Krieg und Frieden
Zum Programm von Marie Seidler und Wolfram Rieger
Anne do Paço
Eine Schlacht wird zum Schlachtfeld für den auf einem gespenstischen Ross einherreitenden Tod. Es ist nicht nur ein Leben, das er sich nimmt, sondern ein ganzes Heer, das er zum Appell antreten lässt. In Der Feldherr aus seinen Liedern und Tänzen des Todes zeichnet Modest Mussorgsky mit gnadenlosem Realismus das pure Grauen und komponiert einen Blick ins Nichts, bei dem sogar die Musik zur Dienerin des Todes wird.
Es ist eines der düstersten Kriegslieder der Musikgeschichte, mit dem Marie Seidler und Wolfram Rieger ihr Programm eröffnen – eine Thematik, mit der sich die Mezzosopranistin schon seit vielen Jahren gedanklich beschäftigt. Angesichts der aktuellen Kriege und Krisen hat sie sich nun entschieden, ihre Reise auf die Schlachtfelder dieser Welt, aber auch in die Köpfe und Emotionen von Soldaten, Daheimgeblieben, Verwitweten, Verwaisten, Geopferten und Betrogenen dem Publikum vorzustellen.
„Wenn ich ein Programm entwerfe, steht für mich der intellektuelle Bau immer an erster Stelle“, erklärt Seidler. „Das mag daran liegen, dass ich vor meiner Gesangausbildung Germanistik und Philosophie studiert habe. In einem Liederabend kann ich all meine Interessen verbinden. Erst wenn die Dramaturgie für mich stimmt, denke ich darüber nach, ob ein Programm auch stimmlich und konditionell realisierbar ist – und gehe dabei oft auch ein Risiko ein.“ Der heutige Abend ist insofern eine Premiere, denn das Programm ist im Pierre Boulez Saal erstmals zu hören. „Mit diesen Liedern von Krieg und Frieden möchte ich den Wahnsinn zeigen, den Krieg im Menschen auslöst“, ergänzt Seidler, „deshalb eröffnen wir das Programm bewusst mit Mussorgskys Der Feldherr. Es ist ein sehr düsteres Kampfstück, das uns gleich zu Beginn zeigt, wozu der Mensch fähig ist. Ich singe aber auch Lieder, die von Hoffnung sprechen oder individuelle Schicksale beleuchten – in den musikalischen und poetischen Farben unterschiedlicher Nationen.“
„Ein Haus von grünem Rasen…“
Militärische Alltagsgeräusche wie Weckrufe und Fanfaren, Appelle und Märsche übten auf den im mährischen Garnisonsstädtchen Iglau aufgewachsenen Gustav Mahler bereits im Kindesalter eine große Faszination aus, und immer wieder fanden sie Eingang in seine Kompositionen, auch in die das Soldatenleben thematisierenden Lieder aus Des Knaben Wunderhorn. Wo die schönen Trompeten blasen handelt vom nächtlichen Besuch eines Soldaten bei seiner Liebsten unter dunklen Vorzeichen. Die Morgenröte wird zur Metapher für den blutigen Ausgang, den das Vorspiel mit fahlen Marschanklängen und skelettierten Weckrufen bereits ankündigt. Am Ende bleibt als Heimstatt nur ein „Haus von grünem Rasen“ – das Grab. In Nicht wiedersehen erfährt ein junger Mann, dass seine Liebste während seiner Abwesenheit verstorben ist. Mahler zeichnet die Situation mit Dur-Moll-Wechseln und von Schmerz durchtränkten „Ade“-Rufen. Das vielleicht erschütterndste Lied des Komponisten überhaupt ist das lakonisch betitelte Das irdische Leben. Ein Kind fleht immer dringlicher: „Gib mir Brot, sonst sterbe ich!“ Die Beruhigungsversuche der Mutter können den Hunger jedoch nicht stillen – „und als das Brot gebacken war, / Lag das Kind auf der Totenbahr“. In Urlicht bündelt Mahler dagegen die Hoffnung auf Erlösung und den Glauben an ein Leben nach dem Tod. „Das Urlicht ist das Fragen und Ringen der Seele um Gott und um die eigene göttliche Existenz über dieses Leben hinaus“, soll Mahler laut einer Tagebuchnotiz Natalie Bauer-Lechners erklärt haben.
Auf den Schlachtfeldern Frankreichs
In der aufgeheizten Stimmung vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entdeckte Francis Poulenc in der Zeitung Le Figaro am 29. September 1938 die ersten Verse einer Ballade, die Charles de Valois, Herzog von Orléans, Anfang des 15. Jahrhunderts während seiner Gefangenschaft in England verfasst hatte. Der Text inspirierte ihn zur Komposition von Priez pour paix, einem Friedensgebet von schlichter Inbrunst. Ein Jahr später entstand Bleuet auf ein Gedicht von Guillaume Apollinaire aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Dichter zählte zu den vielen Künstlern, die 1914 zunächst mit großer Begeisterung den Krieg feierten. Geschwächt von einer schweren Kopfverletzung, die er sich 1915 an der Front zuzog, starb er im Alter von nur 38 Jahren an der Englischen Grippe. Der Titel Bleuet spielt auf die graublauen Uniformen der französischen Soldaten an, aber auch auf die Kornblumen, die zum Symbol der Gefallenen wurden. Wie eine tiefe Wunde zieht sich in der grafischen Notation des Textes der Satz „Du hast dem Tod mehr als hundert Mal ins Auge gesehen / Du weißt nicht was das Leben ist“ quer über die Seite. Angesichts eines erneuten Weltkriegs nahm Poulenc den Text zum Anlass für ein Requiem „en miniature“ von einer Zartheit und Demut, die nicht von dieser Welt sind.
Auch Maurice Ravel fieberte 1914 seiner Einberufung entgegen. Als er als LKW-Fahrer im Hinterland von Verdun mit dem Sterben hautnah konfrontiert wurde, wandelte sich sein Enthusiasmus allerdings schnell in Pazifismus. Im Winter 1914/15 sublimierte er das Erlebte in seinen Trois Chansons im Tonfall einer schlichten Neoromantik ins Zeitlose. Im zweiten dieser Lieder erblickt ein Mädchen drei Paradiesvögel, deren blaues, weißes und rotes Gefieder nicht nur die Farben der Tricolore symbolisieren, sondern auch eine Prophezeiung enthalten: Der blaue Vogel erinnert an die Augen des Liebsten, der weiße an seine Stirn, der rote aber bringt das Herz des im Krieg Gefallenen. Eine ähnliche Situation beschreibt Henri Duparcs um 1870 entstandenes Au pays où se fait la guerre auf eine Ballade Théophile Gautiers: Eine Frau erwartet sehnsüchtig die Rückkehr ihres Geliebten – doch sein Verbleib ist ungewiss.
Bei aller Dunkelheit geht es in diesem Programm aber auch um tröstliche Gedanken. „Ich möchte nicht nur Tod und Schwärze malen“, betont Marie Seidler, „sondern auch die große Stärke des Menschen zeigen: die Fähigkeit zur Liebe, zum Mitleiden, zur Empathie, die Kraft, die aus Zweisamkeit erwächst. Einen großen Eindruck auf mich gemacht haben die Berichte über die Weihnachtstage im Ersten Weltkrieg, als Waffenruhe herrschte und die verfeindeten Soldaten zusammenkamen, miteinander Karten spielten, Essen teilten und Familienfotos austauschten – nur, um am nächsten Tag wieder aufeinander zu schießen.“ Mit den folgenden Liedern führt uns die Sängerin in die USA, nach England und Deutschland. „Es sind Lieder aus verschiedenen Nationen, die ihre jeweils ganz eigene Tonsprache haben, als würden wir durch diese Länder wandern und durch ihre Lieder erfahren, wie die Menschen dort den Krieg wahrnehmen.“
Angloamerikanische Stimmen
Zu den radikalsten Komponisten seiner Zeit gehörte Charles Ives. Künstlerische Unabhängigkeit konnte er sich bewahren, indem er sein Geld als Versicherungsmakler verdiente. Die beiden Lieder Tom Sails Away und In Flanders Fields entstanden 1917 als Reaktion auf den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg und eröffnen intime Innenperspektiven: Ein Kind sucht angesichts der Einberufung des Bruders Zuflucht in der Erinnerung. Tom – so legt das elegische Ende des Stücks mit dem Zitat des populären George M. Cohan-Songs Over There nahe – wird vermutlich nicht zurückkehren. In Flanders Fields basiert auf Worten des kanadischen Leutnants John McCrae, der 1915 zuschauen musste, wie ein enger Freund im Kampf starb. Aus der Perspektive der Toten zeigt Ives mit dekonstruierten Anklängen an die Marseillaise und die amerikanische Nationalhymne die Ambivalenz zwischen Schrecken des Krieges, Vaterlandstreue und Soldatenehre.
Gedichte von James Joyce aus dem Jahr 1907 inspirierten Samuel Barber zu seinen 1937 entstandenen Liedern op. 10. I Hear an Army beschreibt einen Albtraum, in dem ein Alleingelassener von Bildern des Krieges heimgesucht wird. Galoppierende Pferde, Fanfaren und das stürmische Meer sind in der Klavierstimme mit höchster Expressivität gezeichnet, während sich die Not des Protagonisten immer weiter steigert, hinein in den verzweifelten Schrei: „My love, my love, why have you left me alone?“
Die in London geborene Ethel Smyth war nicht nur eine der herausragenden Komponistinnen Englands – sie kämpfte auch für die Rechte der Frauen. Ihr Kompositionsstudium in Leipzig konnte sie nur gegen den erbitterten Widerstand ihrer Familie durchzusetzen. Außerdem war sie aktives Mitglied der Suffragetten-Bewegung, komponierte deren Women’s March und wurde 1912 inhaftiert, nachdem sie die Bürofenster eines frauenfeindlichen Politikers mit Steinen eingeworfen hatte. Das Lied The Clown entstand 1913 als direkte Reflexion ihres Gefängnisaufenthalts. „Die Werke von Ethel Smyth gerieten nach ihrem Tod 1944 fast völlig in Vergessenheit und wurden erst in den letzten Jahren wieder öfter aufgeführt“, sagt Marie Seidler. „Auch für mich ist ihre Musik eine wirklich faszinierende Entdeckung. Vor allem deshalb habe ich The Clown in das Programm aufgenommen, gar nicht so sehr, weil ich unbedingt eine weibliche Stimme dabei haben wollte. Das gleiche gilt für Lori Laitman, mit der ich in engem Austausch stehe.“ Die New Yorkerin widmet sich seit den 1990er Jahren intensiv den Wechselwirkungen zwischen Poesie und Gesang und zählt heute zu den meistgespielten amerikanischen Komponistinnen. She Died, aus ihren 1996 komponierten Liedern nach Texten von Emily Dickinson, thematisiert das liebevolle Abschiednehmen von einer Verstorbenen, voller nuancenreicher Lyrik und einem friedvollen Glauben an ein Leben nach dem Tod.
Für eine bessere Welt
Auf das Kriegslied eines Kindes – das aus kindlicher Perspektive beschreibt, wie eine Mutter in den Ersten Weltkrieg zieht – wurde Hanns Eisler durch Walter Benjamins Zeitungsrezension einer Sammlung von Frankfurter Kinderreimen aufmerksam. Den Glanz der Uniform desavouiert ein grotesker Refrain, und am Ende steigt die Soldatin nicht als Siegerin aus dem Schützengraben, sondern wird von schwarzen Raben gefressen und kommt ins „Himmelbett“. Das 1925 entstandene Lied zählt zu den ersten Werken, mit denen sich Eisler gegen jene Komponist:innen wandte, die in „furchtbarer Isoliertheit“ ihrer Kunst „einigen Feinschmeckern zu immer raffinierteren Genüssen […] verhelfen.“ Als kommunistischer Klassenkämpfer begann er, politische Musik von großer Durchschlagskraft zu schreiben. 1930 lernte er Bertolt Brecht kennen, und noch im selben Jahr brachten die beiden das Lehrstück Die Maßnahme heraus, aus dem das Lied Ändere die Welt, sie braucht es stammt. Von großer Eindringlichkeit ist auch Der Graben, entstanden um 1960 auf einen Text Kurt Tucholskys, der dazu aufruft, nicht den Soldaten auf der anderen Seite des Grabens als Feind zu sehen, sondern die „Junker und Fabrikanten“, welche für ihre Interessen Kriege führen.
Bereits zusammen mit Kurt Weill hatte Brecht eine neue Form des Musiktheaters formuliert. Ihr größter Erfolg war 1928 Die Dreigroschenoper nach John Gays The Beggar’s Opera über den Bettlerkönig Peachum, seine Tochter Polly und den Mackie Messer genannten Kriminellen Macheath. Besonderen Anteil am Erfolg hatte Weill mit seinen raffiniert auf Unterhaltungs- und Tanzmusik, Moritaten, Chansons, aber auch alte Choräle anspielenden Songs, darunter der Barbara-Song, mit dem Polly vor ihren Eltern ihre Hochzeit mit Mackie Messer rechtfertigt. Surabaya-Johnny erzählt dagegen von einem Mann, der Frauen an Land die Herzen stiehlt, bevor er zurück auf See geht. Der Song entstand 1929 für die satirische Komödie Happy End, in der Mitglieder der Heilsarmee versuchen, eine Gangsterbande zu bekehren. (Als Nachfolger zur Dreigroschenoper konzipiert, war das Stück wenig erfolgreich, brachte aber mit Surabaya-Johnny und dem Bilbao-Song zwei Klassiker hervor.)
Mit Weill und Eisler bringt Marie Seidler einen weiteren Aspekt in ihr Programm – durch Werke, die „explizit politisch sind und an eine bessere Welt appellieren“, wie sie sagt. „Wenn ich nicht daran glauben würde, dass Musik die Welt verändern kann, würde ich nicht singen. Natürlich steht die Kunst immer hintenan, wenn wir uns einem Krieg, einem tödlichen Virus oder anderen Katastrophen ausgesetzt sehen. Aber wir wissen auch, dass Menschen, die das Schlimmste erlebt haben, oft als erstes singen. Musik bringt uns zusammen, sie schafft Halt, kann Boden unter den Füßen und Kraft geben. Und sie kann ein Zeichen der Versöhnung sein – wie Göttingen von Barbara.“ Das Lied entstand 1964 während eines Gastspiels der französischen Chansonnière, das sie wegen der Vertreibung ihrer jüdischen Familie durch die Nationalsozialisten zuerst verweigert, dann aber doch angenommen hatte. In Göttingen entdeckte Barbara nach ihren eigenen Worten „das Haus der Brüder Grimm, in dem die uns aus der Kindheit gut bekannten Märchen entstanden waren. Am letzten Mittag meines Aufenthaltes kritzelte ich Göttingen nieder. […] Ich verdanke dieses Chanson […] einem tiefen Verlangen nach Aussöhnung, aber nicht nach Vergessen.“
Damit schließt sich ein Kreis, endet eine Wanderung durch mehr als zwei Jahrhunderte und zwei Kontinente, zu einem Zeitpunkt, an dem wir jeden Tag aufs Neue damit konfrontiert werden, dass bestimmte Dinge und Ereignisse nicht vergehen. Entsprechend stellen Marie Seidler und Wolfram Rieger ihrem Liederabend einen Satz Mahatma Gandhis als Motto voran: „Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“
Anne do Paço studierte Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Berlin. Nach Engagements am Staatstheater Mainz und der Deutschen Oper am Rhein ist sie seit September 2020 Chefdramaturgin des Wiener Staatsballetts. Sie veröffentlichte Aufsätze zur Musik- und Tanzgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts und war als Autorin u.a. für die Kammerphilharmonie Bremen, das Wiener Konzerthaus und die Opéra National de Paris tätig.

Marie Seidler
Mezzosopran
Marie Seidler studierte bei Hedwig Fassbaender an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt sowie an der Royal Academy of Music und besuchte Meisterkurse bei Graham Johnson und Brigitte Fassbaender. Sie ist Preisträgerin des Internationalen Wettbewerbs der Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart und des Trude Eipperle Rieger-Preises. Opernengagements führten sie u.a. ans Staatstheater Mainz, zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und zu den Göttinger Händel-Festspielen, wo sie jeweils die Titelrolle in Händels Ottone übernahm, sowie an die Oper Frankfurt. Zuletzt war sie als Margaretha in Schumanns Genoveva in der Tonhalle Düsseldorf und im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele zu hören. In dieser Spielzeit gastiert sie als Charlotte in Massenets Werther an Den Jyske Opera in Aarhus und als Dryade in Strauss’ Ariadne auf Naxos am Teatro La Fenice in Venedig. Mit Liederabenden und in Konzerten war Marie Seidler in bedeutenden Konzertsälen und bei renommierten Festivals zu Gast, darunter das Schleswig-Holstein Musik Festival, der Eppaner Liedsommer, die Schubertiaden in Schwarzenberg-Hohenems und Vilabertran sowie die Schubert-Woche im Pierre Boulez Saal. Ihre Debüt-CD mit Liedern von Wolf, Dvořák, Brahms und Webern erschien im März 2021, gefolgt von einer Einspielung von Schönbergs Das Buch der hängenden Gärten mit dem Pianisten Toni Ming Geiger.
März 2024

Wolfram Rieger
Klavier
Der in Bayern geborene Wolfram Rieger studierte an der Musikhochschule in München bei Erik Werba und Helmut Deutsch und besuchte außerdem Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf, Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau. Er gastierte in allen bedeutenden Konzertsälen Europas, der USA, Südamerikas und Asiens und arbeitete dabei mit Sängerinnen und Sängern wie Barbara Bonney, Annette Dasch, Brigitte Fassbaender, Anja Harteros, Christiane Karg, Thomas Quasthoff, Michael Schade und Peter Schreier zusammen. Mit Thomas Hampson verbindet ihn eine langjährige Partnerschaft. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Kammermusikpartner des Cherubini Quartetts, des Petersen Quartetts und des Vogler Quartetts. Als engagierter Pädagoge gibt er Meisterklassen und Interpretationskurse in Europa und Asien. Wolfram Rieger ist Träger der Ehrenmedaille der Franz-Schubert-Gesellschaft Barcelona sowie der Hugo-Wolf-Medaille der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart (gemeinsam mit Thomas Hampson) und hat seit 1998 eine Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin inne.
Januar 2024